Das Einsatzgebiet der Abteilung Söflingen
Der Stadtkreis Ulm unterteilt sich in 14 Einsatzbereiche, die in Ergänzung zu den Kräften der Hauptwache fächendeckend von jeweils einer Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr abgedeckt werden.
Das Einsatzgebiet Söflingen, für den die Abteilung Söflingen primär zuständig ist, erstreckt sich westlich der Bundesstraße B10 und umfasst die Gebiete Weststadt, Söflingen, Kuhberg, Roter Berg, Lindenhöhe, Galgenberg, Eselsberg und das Lehrer Tal. Es repräsentiert eine bebaute Fläche von ca. 12 qkm, auf der in ca. 25.000 Haushalten aktuell ca. 50.000 Menschen leben und ist im Bereich der Stadt Ulm damit auch der größte einzelne Ausrückbereich einer freiwilligen Abteilung.
Industrielle und gewerbliche Ansiedlungen im größeren Stil konzentrieren sich auf die Ulmer Weststadt, das Gebiet Blaubeurer Straße und das Gewerbegebiet Söflingen. Zwei Betriebe im Zuständigkeitsbereich unterliegen der Störfallverordnung und nach FwDV 500 sind auch die Gefahrengruppen IA, IIA, IB, IIB, IC, IIC und IIIC in vielen Bereichen im Einsatzfall anzutreffen.
Die Bedeutung des Rangier- und Güterbahnhofs Ulm, der vollständig im Einsatzbereich Söflingen liegt, ist in den letzten Jahren aufgrund von Nutzungsänderungen zwar stark zurückgegangen. Trotzdem werden aber weiterhin täglich diverse Gefahrgüter (u.a. Kraftstoffe, Flüssiggase, Grundchemikalien) in großen Mengen mit Bahn-Waggons transportiert und in den im Einsatzgebiet liegenden Gleisanlagen rangiert bzw. neu zusammengestellt.
Ebenfalls im Einsatzgebiet der Abteilung Söflingen liegen die Heizkraftwerke der Fernwärme Ulm, die einen großen Teil der Wärmeversorgung für das Stadtgebiet Ulm sicherstellen. Dort werden große Mengen der Brennstoffe Biomasse, Kohle, Öl zwischengelagert und verbrannt. Landwirtschaftliche Anwesen hingegen sind praktisch keine mehr anzutreffen.
Der Charakter der Wohnbebauung umfasst die eng beieinanderliegenden Gebäude im Kerngebiet Söflingens (früheres Clarissenkloster) über die Siedlungen und Bauten des sozialen Wohnungsbaus aus den Jahren 1950 – 1960 bis hin zu modernen Neubaugebieten im Bereich Gleißelstetten, Fünf-Bäume-Weg, Roter Berg und Eselsberg. Immer häufiger anzutreffende Passiv-Energiehäuser und Wärmedämm-verbundfassaden können im Brandfall zu überraschenden Brandphänomenen führen, mit denen sich auch die Feuerwehr Söflingen zunehmend auseinandersetzen muss.
Die Löschwasserversorgung im Zuständigkeitsgebiet der Abteilung Söflingen ist weitestgehend durch das sehr leistungsfähige städtische Trinkwassernetz sichergestellt. Sehr selten tritt die Notwendigkeit ein, Wasser auch aus offenen Gewässern zu entnehmen. Hierbei ist die Blau im Bereich der Weststadt ein wichtiges Fließgewässer, das dazu verwendet werden kann, die über den Grundschutz hinausgehende Löschwasserversorgung auch für große Wassermengen sicherzustellen.
Das Straßennetz im Zuständigkeitsbereich der Abteilung Söflingen ist typisch für das einer Stadt wie Ulm. So gewähren im Einsatzfall die Hauptverkehrsadern ein rasches Überwinden auch von größeren Entfernungen im Einsatzgebiet. Zusätzlich wirkt sich auch die geradezu ideale Lage des Söflinger Gerätehauses positiv auf die nach wie vor generell sehr kurzen Ausrücke- und Eintreffzeiten der Abteilung Söflingen aus.
Leider ist aber auch in unserem Einsatzgebiet das Thema allgemeine Wohnraumverdichtung bereits sehr stark spürbar und z.B. auch im Bereich des Kuhbergs wird es daher immer schwieriger (auch aufgrund von nachlassender Disziplin beim Parken von Privatfahrzeugen), gewisse Straßenbereiche auch mit Großfahrzeugen noch innerhalb vertretbarer Zeiten vernünftig anfahren zu können.
Hinsichtlich Topografie ist ergänzend zu erwähnen, dass im Löschbezirk Söflingen Höhendifferenzen von bis zu 120 m zu überwinden sind, was zu bestimmten Jahreszeiten in den Wetterübergangsperioden über die allgemeinen Anforderungen hinaus noch zusätzliche Aufmerksamkeit von den Fahrern der Einsatzfahrzeuge erfordert.